Blutegeltherapie bei Hufrehe

Momentan leiden wieder sehr viele Pferde an Hufrehe. Wenn ich gerufen werde, wurde das Pferd meist schon vom Tierarzt konventionell vorbehandelt. Zumeist sind es Pferde, die fütterungsbedingt eine Hufrehe erleiden und haben oftmals eine der gängigen Stoffwechselerkrankungen wie EMS (Equine Metabolisches Syndrom) oder Cushing (Equine Cushing Syndrom). 

 

Was genau ist Hufrehe?

Hufrehe ist, eine für Pferde sehr schmerzhafte Erkrankung des Hufes. Hierbei ist die Durchblutung des Hufes gestört, dies führt zu starken Schmerzen. Im Verlauf der Krankheit entstehen Ödeme an den Kapillaren (Blutgefäßnetzen) und die freie Flüssigkeit aus den Gefäßen drängt die Zotten und Lamellenstrukturen (siehe Bild) auseinander. Diese sind normalerweise dafür zuständig Knochen und Lederhaut miteinander zu verbinden. Folge ist, dass sich die feste Verbindung zwischen Hufbein und Lederhaut löst und der Knochen nicht mehr fest im Hornschuh verankert ist. Durch den zunehmenden Druck und die Lösung des Hufbeins aus der Verankerung kann es zu einer Rotation und/oder Absenkung des Hufbeins kommen. 

 

Dadurch das die Blutpumpe des Hufs schlussendlich völlig zum erliegen kommt und das  Blut sich staut nimmt das Pferd die typische Haltung ein und verlagert sein Gesamtgewicht auf die Hinterhand, um die in der Regel betroffenen Vorderhufe zu entlasten. 

 

 

 

Was bewirken die Blutegel?

Durch die Blutegel findet ein kleiner "Aderlass" statt, der den Pferden bereits während der Behandlung Erleichterung bringt. Sie kauen, gähnen und schnauben. Zusätzlich zum Abtransport vom alten, angestauten Blut sorgen die Wirkstoffe der Saliva (Speichel der Egel) für eine effektivere Durchblutung und einen besseren venösen und lymphatischen Abfluss. 

Entzündungsprozesse werden schwächer und der Heilungsprozess nimmt seinen Lauf. Viele Pferde zeigen bereits am Folgetag eine deutliche Verbesserung ihres Gangbildes und haben ein weniger ausdrucksstarkes Schmerzgesicht. 

 

Bei einer Blutegelbehandlung ist stets der Allgemeinzustand des Pferdes zu beobachten und im Voraus sollten alle blutverdünnenden Medikamente und Schmerzmittel abgesetzt werden. 

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